Vor viertausend Jahren hat eine sumerische Dichterin geschrieben (nachzulesen bei Raoul Schrott, Erfindung der Poesie, Seite 47):
Mein krauses haar
ist die kresse ist die krause kresse
in ihrem Beet der beine –
er wird sie mir wässern
und den dubdub
den vogel der aus der furche der
erde mit dem schnabel schaut
ihn wird er mir streicheln
Ihr, über Jahrtausende hinweg, ein eigenes Gedicht in den Briefkasten legen am Ende der Milchstrasse:
Auf dem Weg zu deinem Vater – früher oft befahren bis zu seinem Tod – erfüllt mich plötzlich Dankbarkeit für ihn am Ursprung deines Lebens.
In allem, was mich umgibt, leuchtet eine Sehnen nach dir. Das Sonnenlicht umfasst einen Ast ebenso sicher und fest wie deine Hand meinen Wünschling.
Der Schnee schmilzt auf einem Grasbüschel, glimmert zum Himmel und versickert in Liebestropfen. Der Fahrtwind summt um Ohr und Haar.
Das vollgepumpte Rad rollt plitsch-platsch über feuchten Asphalt, überträgt sanfte Erschütterungen, kitzelnd auf Hintern und Arme.
Übervoll sind die Bäche, die durch dein Becken rauschen durch mein Blut.